![Christmas World Christmas World](cw/cw06a.jpg)
Mit rund 30.400 Besuchern konnte die Christmasworld, die wieder mit der Paperworld und Beautyworld zeitgleich stattfand, einen leichten Besucher Zuwachs verzeichnen. Industrie und Handel erwarten einen Aufschwung und
man geht optimistisch
in das neue Jahr, da von der Messe aus
Frankfurt positive
Signale ausgehen. Der Anteil ausländischer Aussteller stieg um 15%, hier fallen vor allem mehr Anbieter von Glasschmuck aus dem Osten (Polen, Rumänien, Russland) aber auch aus den Beneluxstaaten und Frankreich auf.
Insgesamt gab es wieder eine breite Palette, die vom billigen Ramsch, Kitsch ohne Ende bis zu sehr schönen, hochwertigen Produkten reicht. Ich war erstaunt über die vielen deutschen Anbieter von Kerzen, die es in wirklich zahlreichen Variationen gibt. Leider sind die hochwertigen Produkte
oft nur noch im Fachhandel in Großstädten zu finden, Kaufhaus Ketten haben sich seit den "Geiz ist geil" Zeiten davon verabschiedet und bieten nur noch Container Ware aus Fernost.
![Christmas World Christmasworld](cw/cw06b.jpg)
Im Beleuchtungsbereich fielen die kabellosen, elektrischen Weihnachtsbaumbeleuchtungen auf, die mit Akku betrieben werden. Das ist nur möglich dank der LED-Technik, die immer öfter die normalen Glühbirnen ersetzt. Trotz
höheren Anschaffungskosten
kann man mit LEDs Strom sparen,
zum Einen wegen
der ständig steigenden Energiekosten, zum Anderen durch ihre Langlebigkeit. Viele Hersteller bieten komplexe Systeme für die Außenbeleuchtung in den verschiedensten Formen: Normale Glühbirnen, Mikrolampen, LEDs, Sterne, Eiszapfen usw.
Die Zeiten des trostlosen Christbaumständers aus Beton, einfachem Kunststoff oder grüner Keramik sind vorbei, Designer Ständer in Edelstahl und erlesenen Hölzern findet man ebenso wie den nostalgischen drehenden Ständer mit Melodie.
Der kreative Kopf der Christmasworld Trendshow Gunnar Frank, zeigte das die Weihnachtsdekoration fließend übergeht vom Herbst hin bis zum Frühling. "Weihnachten ist nicht nur an zwei Tagen" sind seine Worte.
In Blue Magic wird der tiefblaue kalte Winterhimmel zu Mörikes flatterndem blauen Band des Frühlings. Blau ist die Verbindung von klassischer Weihnacht und den Festen des Frühlings, wie Taufe, Konfirmation oder Hochzeit. Tradition und Klassizismus prägen die Stimmung, umgesetzt in kühlen Materialien wie Glitzer, Eiskristallen, Silber, Chrom, Spiegel und Stahl – in der Verarbeitung
aufwendig
aber schlicht, geschliffen, transparent, matt oder glänzend. Der Frühling erstrahlt frisch und klar in Magnolienrosa, Honig und Wolkenweiß. Marine und Ciel sind sowohl hier, als auch in der winterlichen Dekoration, die Grundtöne. Indigo und Champagner setzen in der kalten Jahreszeit die Akzente. Klassisch prägen Engel und Sterne sowie Streifen, Herzen, Vögel und Orchideen die Dessins der Weihnacht. Motive aus der Tier- und Pflanzenwelt wie Maikäfer, Salamander, Fische und Schäfchen, Frühlingsblumen und Blätter
sind im Frühling zu sehen.
Die Trendfarbe Grün in ihren unterschiedlichen Nuancen verbindet Sommer und die moderne Weihnacht in Green Spirit. Weißgefärbte Tannenbäume und Kunstschnee sind freche Hingucker zur Weihnacht. Schlichte, moderne Formen prägen die Dekoration der kalten wie auch der heißen Jahreszeit, ebenso wie die Materialien Glas und Kunststoff, Riet, Rattan, Seide und
voluminöse Wolle
– alles in natürlicher,
frischer
Optik. Spitze, Scherenschnitt, Geometrie und Karos, Blumen und Blätter zieren die Dessins. Vom leuchtenden bis hin zum tiefen Dunkelgrün spielt das junge Weihnachtsthema mit allen Variationen der Farbe: ob Ivory, Lind- und Tannengrün, Mimosa oder Oliv. Mimosa und Oliv werden im Sommerthema wieder aufgegriffen und um Koralle, Tomatenrot und Mandarin ergänzt. Sport und Kreuzfahrt, exotisches Obst, Blumen, Gras und Kräuter sind hier die angesagten Motive.
Der Name verrät es bereits: Golden Glow hat das Edle und Hochwertige zum Thema; es ist die Verbindung von goldenem Herbst und stimmungsvollem Weihnachtsfest. Die Materialauswahl macht dies deutlich: Leder, Samt, Kroko und Schildkröte werden kombiniert mit Messing, Goldlamé und Brokat. Relief und Goldstrukturen sind ebenso Thema wie üppige Ornamente.
Charme und Atmosphäre
vergangener
Zeiten finden
sich in Farb- und Materialwahl wieder. Das Weihnachtsfest bestimmen warme rötliche Töne wie Terrakotta, Rost und Tabak. Cienna und ein erdiges Braun finden sich auch im Herbst wieder, der mit Petrol, Bordeaux und Pfauenblau interessante farbliche Variationen erhält. Jagdmotive, wie Hasen, Fasane und Hunde liegen im Herbst im Trend, während zum Weihnachtsfest Schmiedeeisen, Streifen, Herzen und Blätter im Vordergrund stehen.
![Erzgebirge Erzgebirge](cw/cw06d.jpg)
Wirklich sehenswert war die Präsentation des erzgebirges "Zauber in Holz". Unter dem Motto "Sehnsucht
nach Licht" wurden die typischen Produkte des Erzgebirges wie Schwibbogen, Engel + Bergmann und
Pyramide in Bezug zum ehemaligen Bergbau im Gebirge präsentiert. Risszeichnungen der Produkte, alte Bilder
und Stiche des Bergbaus wurden im stollenähnlichen Gang bei spärlicher Beleuchtung und Bergbau
Geräuschkulisse mit erlesenen Kunsthandwerksstücken gezeigt. Die Beteiligung Erzgebirgischer
Kunsthandwerker und Spielzeugmacher bei der Messe war noch nie so hoch. Die Dresdener Frauenkirche
ist als Motiv inzwischen sehr beliebt. Aber auch traditionelle Figuren lassen sich im künstlerisch modernen
Stil fertigen und die Motive für immer neue Räuchermänner (und -frauen) scheinen endlos zu sein.
„Messe Frankfurt against copying“ so der Slogan gegen Produktpiraterie. Die Messe Frankfurt bot erstmals einen Informationsstand für Aussteller, um über den Schutz des geistigen Eigentums und die Möglichkeiten der Durchsetzung zu informieren. Für die Hersteller des Erzgebirges ein leidiges Problem aber auch für Glasschmuck Hersteller aus Thüringen. Wie bei einem Gespräch auf dem Messestand von Krebs Glas Lauscha zu erfahren wird zunehmend mal kurz verdeckt mit der Digitalkamera
fotografiert.