Lauscha liegt im Thüringer Schiefergebirge direkt am Rennsteig.
Für Freunde von Glasprodukten und gläsernen Weihnachtsbaumschmuck ist ein Besuch dort Pflicht.
In Lauscha wurde wahrscheinlich der
gläserne Christbaumschmuck erfunden. Der Legende nach war es ein armer Glasbläser der 1847 in Ermangelung von Äpfeln und Nüssen Glasschmuck herstellte. In Wirklichkeit waren es wahrscheinlich mehrere Glasbläser, die Glaskugeln nach dem gleichen Prinzip bliesen und verspiegelten, wie es vorher schon für Glasperlen üblich war.
Vorher wurden Trinkgefäße, Apothekerglas, Glasperlen
und Butzenscheiben hergestellt, etwas später kamen Glasaugen hinzu.
In den ersten Jahren wurde der Schmuck mit einer
Zinn-Blei Mischung verspiegelt, im Jahr 1870 kam die Verspiegelung mit Silbernitrat auf.
Einen Boom für
Lauscha löste im Jahr 1880 der amerikanische Kaufmann F.W.Woolworth aus, der Unmengen von Glasschmuck
in die USA importierte. Von 1870 bis 1939 wurden über 5000 verschiedene Formen produziert. Profitieren taten vor allem die Sonneberger
Spielzeugkontore und -verlagshäuser, die den gläsernen Schmuck in ihr Sortiment aufnahmen.
Im Jahr 1907 wurde die erste Glasbläsergenossenschaft gegründet.
Die Produktion in Lauscha passte sich immer dem Zeitgeschmack an,
auch zu Kriegszeiten. In der DDR wurden die Glasbläser und die Farbglashütte in den VEB Glaskunst Lauscha/Thüringen
zusammengefasst.
Heute gibt es wieder viele Betriebe von Glasbläsern und eine Farbglashütte mit
attraktivem Werksverkauf. Lauscha ist, neben dem Glasschmuck, wichtigster Produktionsort von Glasaugen
sowohl für Präparate, als auch für Prothesen. Viele andere Dinge werden auch aus Glas gefertigt, wie
kleine Tierfiguren oder Glasmärbel.
Auch im Ortsteil Ernstthal und den umliegenden Orten gibt es einige spezialisierte Glas-Betriebe und eine
Glashütte die Flaschen produziert.
Wir haben inzwischen eine große Sammlung von Weihnachtsbaumschmuck
aus Lauscha. Teils sind es Erbstücke, teilweise von Flohmärkten und inzwischen auch direkt aus Lauscha.
Man findet dort in Antiquitäten Geschäften alten, aber in vielen Betrieben auch neuen, nach alten Vorbildern
und teilweise in alten Originalformen geblasenen Weihnachtsbaumschmuck. Bei eBay wird alter Schmuck aus
Lauscha inzwischen für astronomische Summen gehandelt, da ist es besser, die Hersteller in Lauscha zu
unterstützen und neuen Schmuck zu kaufen. Man kann jetzt bequem in großen Läden einkaufen aber es ist viel
schöner, die kleinen Betriebe aufzusuchen und dort direkt einzukaufen.
Drei Beispiele:
Michael Haberland
arbeitet mit Formen seines Groß- und Urgroßvaters.
Walter Hähnlein war wohl einer der letzten Glasbläser der traditionelle Formteile mit
leonischen Drähten und Originaloblaten produzierte. Seine Frau Magdolna Hähnlein setzt die Tradition fort. Sie hat jetzt einen wunderschönen Laden in der Straße des Friedens:
Magdi's Nostalgischer Christbaumschmuck.
Die Glasspinnerei Karl in der Straße des Friedens 35, ist die Letzte ihrer Art in Deutschland.
Hier findet man noch die traditionellen Glasfaser Produkte für den Weihnachtsbaum.
Der Werksverkauf der
Lauscha Glas Creation, Krebs Glas Ernstthal ist
etwas besonderes, denn hier gibt es Glasschmuck, der für den Export in die USA hergestellt wurde und
sonst kaum in Deutschland erhältlich ist.
Ähnlichen Glasschmuck für die USA findet man auch in der
Glasbläserei Hausdörfer
in Haselbach, ca. 10 km von Lauscha entfernt.
Überall kann man den Glasbläsern bei der Arbeit zusehen, wirklich interessant ist auch die Filmeinspielung und die kommentierten Vorführungen in der neuen Glashütte Glaszentrum-Lauscha.
Der Besuch des Werksverkaufs und eine Führung in der Elias Farbglashütte gehört zu jedem Besuch in Lauscha.
Über der Farbglashütte befindet sich das sehenswerte Museum für Glaskunst Lauscha. Hier kann man sich über die Geschichte
Lauschas, die eng mit dem Glas verbunden ist, informieren. Dem Christbaumschmuck ist ein eigener Raum gewidmet.
Einen sehr schönen Laden mit riesigem Sortiment gibt es in Neuhaus, "DER CHRISTBAUM".
Besonderer Höhepunkt ist der Lauschaer Kugelmarkt an den
ersten beiden Adventswochenenden. Neben vielen fliegenden Händlern, deren Angebot oft nichts mit Weihnachten zu tun hat, konzentrieren sich am Hüttenplatz die heimischen Christbaumschmuck Produzenten. Alle Läden haben geöffnet. Da ganz Lauscha dann zur Fußgängerzone wird und die Anreise im
Winter problematisch sein kann, empfiehlt es sich dort zu übernachten. Die Reservierung sollte sehr
frühzeitig erfolgen! Wer es komfortabel haben möchte und einer exzellenten Küche nicht abgeneigt ist, dem sei das
Hotel Schieferhof in Neuhaus empfohlen. Weitere Zimmer und Ferienwohnungen vermittelt die Tourist Information.
Neben dem Kugelmarkt finden in der Region "Weihnachtsland Südlicher Thüringer Wald" noch
viele Veranstaltungen im Advent statt, zum Beispiel die Bergweihnacht in Neuhaus, die Spielzeugweihnacht in Sonneberg,
die Porzellanweihnacht in Lichte und das Lichterfest in Oberweißbach. Die Region hat natürlich neben ihrer
herrlichen Landschaft noch mehr zu bieten, hier führen die
Deutsche Spielzeugstraße, die Thüringer Porzellanstraße sowie die Thüringisch-Fränkische Schieferstraße
durch. Das Deutsche Spielzeugmuseum in Sonneberg sollte man auf jeden Fall besuchen, besonders
interessant ist auch das Deutsche Schiefermuseum in Steinach. Freunde alter Öfen und Gussteile sollten auch
die Heinrichshütte in Wurzbach besuchen, auch Saalfeld (Feengrotte) und Rudolstadt (Heidecksburg) sind sehenswert.
In Oberweißbach lohnt sich der Besuch des Fröbel Museums und der Kirche (Dom Südthüringens).
In Neuhaus sollte man auf jeden Fall die Holzkirche besuchen. Ein Ausflug zum historischen Ort Schwarzburg
mit Schloss und eine Fahrt durch das Schwarzatal sind auch sehr schön. Eine weitere Attraktion ist das Technisches Denkmal Schieferpark bei Lehesten. Wer einen kleinen Abstecher in das angrenzende Bayern wagt, sollte sich das Europäisches Flakonglasmuseum anschauen.
Bei der Anreise von Norden lohnt sich auch ein Abstecher zu den
Weihnachtsmärkten in Weimar, Erfurt und Suhl, von Süden der Besuch von
Coburg und Bamberg. Die Region ist auch ein idealer Ort zum Wandern (Rennsteig-Rennweg) oder
für den Wintersport. Werksverkauf gibt es nicht nur bei den Christbaumschmuck Herstellern, es lohnt sich zum Beispiel auch in den Porzellanmanufakturen oder beim Schokoladenhersteller in Saalfeld einzukaufen.
Im März 2021 ist die Herstellung von mundgeblasenem gläsernen Lauschaer Christbaumschmuck zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO erklärt worden.
Weitere Informationen zu Lauscha sind auf diesen Seiten zu finden: Lauscha Glaskunst bietet viele Informationen zu Lauscha, den Glasbläser und Tourismus im Weihnachtsland am Rennsteig® Lauscha - Stadt der Glasbläser von
Irmgard Schwenteck mit Auflistung Lauschaer Geschäfte und einer schönen Fotogalerie. Weihnachtsland am Rennsteig PDF-Datei
Die Glasbläserin (Buch von Petra Durst-Bennings, ZDF Verfilmung) bei Amazon bestellen:
Taschenbuch -
Film DVD -
Film Blu-Ray
Der 31. Lauschaer Kugelmarkt 2022 erwartet seine Gäste am 1. und 2. Adventswochenende im Zentrum der Glasbläserstadt.
31. Lauschaer Kugelmarkt – 02.12. - 03.12.2023 von 10:00 bis 18:00 Uhr 09.12. - 10.12.2023 von 10:00 bis 18:00 Uhr
Falls Sie ein Flash Plugin installiert haben, hören Sie "Leise rieselt der Schnee" GEMA frei, lizenziert von Bluevalley, Verwendung und Download nicht erlaubt!