Wer gerne durch eine erhaltene Altstadt schlendern möchte, der muss Görlitz unbedingt einmal besuchen. Es ist das größte zusammenhängende Denkmalgebiet Deutschlands, mit 4000 erhaltenen Einzeldenkmäler. Die im Mittelalter reiche Handelsstadt bietet Fassaden aus allen Epochen. Man findet Spätgotik-, Renaissance- und Barockbürgerhäuser, bis hin zur Gründerzeit und Jugendstil. Viele Handelshäuser mit ihren befahrbaren Innenhöfen und zahlreichen Kellergeschossen sind erhalten. Seit der Wende ist fast alles in der Altstadt saniert. Geholfen haben viele Programme, auch ein anonymer Spender und auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz war im Waidhaus, dem ältesten Profanbau, vertreten. Die vielen Denkmäler hier aufzuzählen ist unmöglich, hervorheben möchte ich das Waidhaus, die vielen Häuser am Ober- Untermarkt, das Jugendstil Kaufhaus, das Biblisches Haus, das Rathaus, das Barockhaus Neißstraße 30 und den Schönhof. Das ist aber nur eine winzige Auswahl. Wahrzeichen im Stadtbild ist die Pfarrkirche St. Peter und Paul, kurz Peterskirche. Sehenswert das Gewölbe, Altar, die Kanzel und die Sonnenorgel von 1703. Bemerkenswert ist auch das Innere der Dreifaltigkeitskirche. Eine Besonderheit ist auch der Nachbau des Heiligen Grabes von Jerusalem von 1504 etwas außerhalb der Altstadt. Ein Ort der Ruhe ist der Nikolaifriedhof mit Gräbern der Renaissance und Barock mit viel Natur.
Als wir Görlitz das erste Mal besuchten, wurde dort gerade der französische Film „Franz“ gedreht. Görlitz wir oft „Görliwood“ genannt, es ist eine Filmstadt aufgrund der historischen Kulisse. Zahlreiche international erfolgreiche Filme, wie „In 80 Tagen um die Welt“, „Der Vorleser mit Kate Winslet“, „Inglourious Basterds mit Brad Pitt“, „Die Vermessung der Welt“ oder „Grand Budapest Hotel“ wurden hier gedreht.
Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands (Sachsen, Oberlausitz) liegt oberhalb der Neiße. Es ist eine europäische Stadt, die die östlichen Stadtteile liegen auf der anderen Seite der Neiße in Polen und bilden die eigenständige polnische Stadt Zgorzelec. Görlitz wurde 1071 erstmals in einer Urkunde erwähnt, die Stadtgeschichte beginnt aber früher. Der Handel mit der Färbepflanze Waid, dem Stapelrecht und die Lage an der Via Regia (Station zwischen Leipzig und Breslau) führten zum Aufstieg eins mittelalterlichen Handelszentrums.
Wer die Görlitzer Altstadt bewundern möchte, sollte es nicht unbedingt zur Adventszeit tun. Wer aber das weihnachtliche Flair der Stadt erleben möchte, der sollte in der Adventszeit kommen. Höhepunkt ist der Schlesische Christkindelmarkt zu Görlitz, der in den ersten zwei Adventswochen stattfindet. Er zieht sich vom Obermarkt, hier kann man auch Eislaufen, durch die Stadt bis zum Untermarkt, wo auf einer Bühne einiges geboten wird. Es gibt auch ein großes Weihnachtshaus mit riesigen Angebot an Erzgebirgischer Volkskunst und Herrnhuter Sterne. Lichterglanz gibt es in der ganzen Alt- und Innenstadt. Kulinarisches gibt es aus den Regionen Oberlausitz, Niederschlesien, Böhmen, Sachsen und Polen auf dem Markt, aber auch in den zahlreichen Restaurants und Cafés zu genießen. An den Ständen von Erzeugern und Handwerkern lassen sich tolle regionale Geschenke finden. Für Kinder gibt es eine Eisenbahn, Kino, Karussell und eine lebendige Krippe. Kulturelle Angebot runden die Advents- und Winterzeit ab. Stadtführungen zu Adventsgeschichten und Weihnachtsbräuche oder mit Kaufmann Frenzel durch Görlitz sind zu empfehlen. Es gibt auch gute Einkaufsmöglichkeiten. Die weihnachtlichen Konzerte im Dezember, besonders mit der Sonnenorgel in der Peterskirche sind weitere Highlights.
Ein Besuch des der Schlesischen Christkindelmarkt zu Görlitz lässt sich gut mit einem Besuch des Wenzelsmarkt in Bautzen und den Herrnhuter Sterne verbinden.
35 Fotos vom Schlesischen Christkindelmarkt zu Görlitz 2023
Impressionen aus Görlitz 2015 (60 Fotos)
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